Anfänge des Ortes

Die Begehung des Reschenpasses und eine erste Siedlung in Nauders reichen zweifellos in die Broncezeit zurück. Auch der Ortsname "NAUDERS" entspricht einer noch weitgehend verborgenen, römischen Sprachschicht und wird den Veneto-Illyrern zugeschrieben.

Wie der maßgebende Vorgeschichtsforscher Oswald Menghin bekräftigt, war Nauders der nördlichste Vorposten der rätischen Venoste, jener Völkerschaft, die den Vinschgau bewohnte und ihm den Namen "Vallia Venosta" gab, war Nauders ein Vorposten gegen die Nachbarstämme des Inntals, die man wahrscheinlich als "Oeniates", das ist "Innanwohner" zusammenfasste, von denen der Name "Oeniatina Vallis" - Engadin sich herschreibt.

Auf den Eroberungsfeldzug und die Besetzung Rätiens durch die Römer in den Jahren 16 und 15 v.Chr., wodurch unser Gebiet unter römischer Herrschaft kam, folgte schon im Jahre 34 n.Chr. der Bau der wichtigsten römischen Heer- und Handelsstraßen über die Alpen, die über den Reschenpass auf kürzestem Weg zur römischen Metropole der Voralpen, Augusta Vindelicorum, heute Augsburg, führte. Erst nach dem Bau der Straße über den Brenner, 200 n.Chr. büßte die römische Straße über den Reschen, die Via Claudia Augusta, große Bedeutung ein.

Mit der Eroberung der Alpenländer durch die Römer wird die Provinz Rätien geschaffen. Viele Flurnamen, teilweise auch Familiennamen erinnern an die Romanisierung:

Tantervals, Munt, Quadra, Kastelmunt, Labaun, Zadres, Verpiens, Vatals, Sates, Pazöl, Valdafuor, Compatsch, Pradanolf, Galstira, Dallamorta, Pardej, Feldrijauna, Partoangs, Turalei, Arsangs, Giamres, Selles, Riatsch, Spondelles.