Schreckenstag in Nauders

Wiederholt suchten Epidemien, Naturkatastrophen, Lawinen, Murbrüche und Feuerbrünste unser Dorf heim.
Während der Regierungszeit der Margarete Maultasch, 1348, wütete der "Schwarze Tod", die Pest in Nauders. Die Überlieferung berichtet, dass nur neun Familien die Epidemien überlebten. Beim Bau des Schießstandes in der Gurdanatsch 1847 fand man große Mengen menschlicher Gebeine. Es dürfte sich um ein Begräbnis aus der Pestzeit gehandelt haben.

Am 21. März 1609 löste sich eine gewaltige Lawine und verschüttete das Dorf. 22 Häuser wurden gänzlich weggerissen. Auch am 04. März 1817 ging infolge Tauwetters eine große Lawine durch das Gamor ab und drang bis zum Dorf vor.
Am 17. Juni im Jahre 1871 ging eine mächtige Mure (Gerölllawine) ab. Ein schreckliches Unglück suchte Nauders am 03. März 1880 heim. Knapp vor Mitternacht brach in der Scheune des Mondscheinwirtes Feuer aus. Der orkanartige Südwind entfachte es zum Großfeuer, dem 83 Wohnhäuser und 72 Wirtschaftsgebäude im Unter-, Mitter- und Hinterdorf zum Opfer fielen.

Urkunden über einige dieser Vorkommnisse wurden bei einer Reparatur des Kirchturmknopfes im Jahre 1901 im Original im Hohlraum des Knopfes gefunden.